Borreliose beim Hund

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Borreliose beim Hund

Borreliose, beziehungsweise Lyme-Borreliose ist die häufigste Krankheit, mit der sich Hunde infolge eines Zeckenstichs infizieren können. Auch wenn Borreliose nach wie vor als eine der sogenannten Mittelmeerkrankheiten gilt, ist sie längst auch in Deutschland weit verbreitet. Aus diesem Grund sollten Sie sich auch dann mit dieser Krankheit beschäftigen, wenn Sie nicht vorhaben, mit Ihrem Hund Urlaub in Südeuropa zu machen. Denn eine Infektion mit Borreliose tritt bei Hunden nicht nur besonders häufig auf. Sie kann darüber hinaus auch schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Was ist Borreliose?

Bei Borreliose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Borrelien ausgelöst wird. Borrelien sind Bakterien, die als Parasiten beispielsweise in Mäusen leben. Wird ein mit Borrelien infiziertes Tier von einer Zecke gestochen, gelangen die Bakterien in deren Organismus und können dann über die Zecke weiterverbreitet werden. Für Ihren Hund stellen drei verschiedene Borrelia-Stämme ein Risiko dar. Neben Borrelia afzelii gehören dazu Borrelia garinii und Borrelia burgdorferi sensu stricto.

Ursachen einer Borreliose-Infektion beim Hund

Borreliose wird durch Zecken auf Hunde übertragen. In Deutschland geschieht das meist durch den Gemeinen Holzbock. Sticht dieser zu, gelangen die Erreger während des Blutsaugens in den Organismus des Vierbeiners. Bis das geschieht, vergehen in der Regel 16 bis 24 Stunden. Da schätzungsweise rund 30 Prozent aller Zecken Borrelien in sich tragen, ist das Risiko, dass sich Ihr Hund mit dieser Krankheit ansteckt, besonders hoch. In einigen Regionen Deutschlands lassen sich im Blut bei bis zu 20 Prozent aller Hunde Abwehrstoffe gegen Borrelien nachweisen. Das bedeutet, dass in diesen Gegenden bereits jeder fünfte Hund mit Borreliose infiziert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Symptome einer Borreliose-Infektion beim Hund

Die Inkubationszeit von Borreliose beträgt ungefähr zwei Wochen bis fünf Monate. Wenn Ihr Hund unbemerkt von einer Zecke gebissen wurde, ist es für Sie daher zunächst unmöglich eine Infektion zu bemerken. Die Krankheit ist durch einen schubförmigen Verlauf gekennzeichnet und kann verschiedene Stadien durchlaufen. Das erste Symptom, das auftreten kann, ist eine kreisrunde Rötung um die Bissstelle. Allerdings kann diese auch ausbleiben. Zudem ist es aufgrund des Fells natürlich schwierig, bei Ihrem Hund eine Rötung der Haut zu erkennen.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung können bei Ihrem Hund unter anderem die folgenden Symptome hinzukommen:
  • Appetitlosigkeit
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Muskelschmerzen
  • Fieberschübe
  • Abgeschlagenheit
  • Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken
  • Lähmungen

In einigen Fällen kann eine Borreliose bei Hunden zudem eine Herzmuskelentzündung verursachen. Darüber hinaus kommt es bei bestimmten Rassen, wie zum Beispiel dem Labrador, sehr häufig zu einer Nierenentzündung. Bleibt eine rechtzeitige Behandlung aus, kann die Erkrankung mit Borreliose für Ihren Hund unter Umständen sogar tödlich verlaufen oder zumindest zu bleibenden Schäden führen. Allerdings lässt sich im Vorfeld nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob und welche Symptome genau auftreten und wie schwer der Krankheitsverlauf im Endeffekt sein wird. Es kann also durchaus auch sein, dass Ihr Hund die Infektion mit Borreliose gut verkraftet und Sie diese möglicherweise noch nicht einmal bemerken.

Diagnose und Therapie

Diagnose einer Borreliose-Infektion beim Hund

Um bei Ihrem Hund eine Infektion mit Borreliose zu diagnostizieren, gibt es verschiedene Bluttests. Vereinfacht gesagt wird mit einem solchen Test untersucht, ob sich im Blut des Vierbeiners Antikörper gegen Borrelien befinden. Bis sich diese im Blut nachweisen lassen, dauert es nach dem Zeckenbiss ungefähr drei bis fünf Wochen. Darüber hinaus sind auch Tests durch die Entnahme von Gelenkflüssigkeit oder Hautgewebe möglich. Unabhängig von der genauen Art des Tests ist es jedoch nicht immer machbar, eine Infektion mit Borreliose zweifelsfrei zu diagnostizieren. Häufig wird der Tierarzt daher im Verdachtsfall auf gut Glück mit der Therapie beginnen.

Behandlung einer Borreliose-Infektion beim Hund

Um Borreliose bei Ihrem Hund zu behandeln, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie sich an einen Tierarzt wenden. Dieser wird Ihrem Vierbeiner ein Antibiotika verschreiben, das in der Regel zunächst für etwa 30 Tage angewendet werden muss. Um die Beschwerden zu lindern, wird Ihr Hund darüber hinaus sehr wahrscheinlich zusätzliche Mittel gegen seine Schmerzen und Entzündungen erhalten. Zu diesem Zweck ist auch eine begleitende Therapie mit homöopathischen Mitteln möglich. Als ausschließliche Behandlung reichen derartige Präparate jedoch nicht aus.

Heilungschancen bei einer Infektion mit Borreliose

Was für den genauen Verlauf einer Erkrankung an Borreliose gilt, gilt auch für die Heilungschancen. Ob eine vollständige Genesung möglich ist, lässt sich im Vorfeld nicht sagen. Das Antibiotika schlägt zwar in vielen Fällen sehr gut an. Allerdings bleiben dennoch oft dauerhaft Schäden, wie zum Beispiel Lähmungen, zurück. Je eher mit der Therapie begonnen wird, desto größer sind die Chancen, dass dies bei Ihrem Hund nicht der Fall ist.

Ist Borreliose ansteckend?

Eine direkte Übertragung der Borreliose von einem infizierten Hund auf einen anderen oder auch auf den Menschen ist übrigens nicht möglich. Allerdings stellen Zecken, die sich möglicherweise auf dem Körper Ihres Hundes befinden, natürlich ein Risiko dar. Denn in der Regel stechen diese nicht sofort zu, sondern können sich durchaus noch einige Stunden durch das Fell des Hundes bewegen. Und in dieser Zeit können sie selbstverständlich auch auf Sie oder andere Hunde übertragen. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollten Sie dem Thema Zeckenschutz im Zusammenhang mit Borreliose die notwendige Beachtung schenken.

Vorbeugung einer Borreliose-Infektion

Wie Sie sehen, sollten Sie das Thema Borreliose keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Denn zum einen ist das Infektionsrisiko zumindest während der Sommermonate recht hoch. Und zum anderen besteht selbst bei einer zeitnahen Behandlung durch den Tierarzt keine Garantie, dass Ihr Hund keine Folgeschäden erleidet. Eine wirksame Vorbeugung stellt daher den besten Schutz vor den möglichen Folgen einer Borreliose- Infektion dar.

Mit den folgenden Maßnahmen reduzieren Sie das Risiko, dass Ihr Hund an Borreliose erkrankt, erheblich:
  • Verwenden Sie ein Zeckenschutzmittel, das im Idealfall eine abschreckende Wirkung hat
  • Suchen Sie Ihren Vierbeiner nach dem Gassigehen gründlich nach Zecken ab
  • Entfernen Sie eventuell vorhandene Zecken umgehend, bevor diese zustechen können
  • Falls eine Zecke bereits zugestochen hat, entfernen Sie diese sofort vollständig mithilfe einer Zeckenzange

Borreliose Impfung

Aufgrund der unspezifischen Symptome und dem schleichenden Verlauf wird Borreliose oft erst spät erkannt. Hinzu kommt, dass Antibiotika nicht immer die gewünschte Wirkung zeigt und jederzeit eine erneute Infektion möglich ist. Um Ihren Hund wirksam vor Borreliose zu schützen, bleibt Ihnen daher nur eine Impfung. Das gilt vor allem dann, wenn Sie in einer Region leben, in der das Infektionsrisiko besonders hoch ist. Die Borreliose-Impfung wird in der Regel gut vertragen und zieht keine nennenswerten Nebenwirkungen nach sich.

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