Sobald es um die richtige Ernährung für Hunde geht, kursieren zahlreiche Mythen: Trockenfutter putzt die Zähne, Getreide ist schädlich oder BARF ist das einzig Wahre. Doch was ist wirklich dran? Zeit für einen Futter-Realitätscheck! Gemeinsam mit Ernährungsexpertin Franzisca haben wir die fünf größten Irrtümer unter die Lupe genommen.
1. Sorgt Trockenfutter für saubere Zähne?
Nein, das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Hunde „kauen“ ihr Futter nicht wie wir Menschen, sondern zerbeißen es kurz und schlucken es dann herunter. Der hohe Stärkeanteil im Trockenfutter kann sogar als klebriger Belag auf den Zähnen zurückbleiben, anstatt sie zu reinigen. Effektive Zahnpflege gelingt am besten durch das Kauen auf harten Strukturen wie Knochen oder speziellen Zahnpflege-Kauartikeln.
2. Ist in jedem Hundefutter das Gleiche drin?
Definitiv nicht! Die Qualität von Hundefutter variiert enorm. Ein hochwertiges Futter sollte klar deklariert sein, sodass du genau erkennst, welche Zutaten enthalten sind. Begriffe wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (4% Rind)“ sind oft ein Hinweis auf minderwertige Inhaltsstoffe. Je transparenter die Deklaration, desto hochwertiger ist das Futter.
3. Ist Getreide im Hundefutter schädlich?
Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Minderwertiges Getreide wie Weizen oder Mais dient oft nur als Füllstoff und kann Blähungen, Sodbrennen oder Durchfall verursachen. Hochwertige Alternativen wie Buchweizen, Amaranth oder Quinoa können hingegen bei bestimmten Hunden, etwa mit Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, eine sinnvolle Ergänzung sein. Entscheidend ist die individuelle Verträglichkeit des Hundes.
4. Ist es normal, wenn Hunde gelegentlich ihr Futter verweigern?
Nein! Ein gesunder Hund frisst in der Regel regelmäßig. In freier Wildbahn mussten Hunde große Mengen auf einmal fressen, um Reserven für schlechte Zeiten anzulegen. Futterverweigerung kann auf Zahnprobleme, Magenbeschwerden oder Unverträglichkeiten hindeuten. Falls dein Hund öfter nicht frisst, solltest du unbedingt einen Tierarzt oder eine Ernährungsexpertin zurate ziehen.
5. BARF – Gesunde Rohfütterung oder riskanter Trend?
Rohfütterung kann eine gute Option sein, wenn sie richtig umgesetzt wird. Allerdings reicht reines Muskelfleisch nicht aus – eine ausgewogene Rohfütterung (BARF) muss Innereien, Knochen und pflanzliche Bestandteile enthalten und mit wichtigen Nährstoffen ergänzt werden. Wer barfen möchte, sollte sich intensiv mit der Zusammensetzung beschäftigen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Fazit: Mythen hinterfragen und individuell entscheiden
Viele Hundefutter-Mythen halten sich hartnäckig. Wichtig ist, sich gut zu informieren und nicht jedem Trend blind zu folgen. Wer unsicher ist, sollte sich von einer Fachkraft beraten lassen – denn am Ende zählt nur eines: das Wohl des Hundes!